Durch frühzeitige und gezielte Schnittmaßnahmen kann unerwünschten Entwicklungen vorgebeugt und die Entwicklung vitaler und verkehrssicherer Bäume gefördert werden. Die Schnittmaßnahmen fnden überwiegend im Fein- bzw. Schwachastbereich statt und beinhalten das Entfernen von toten, absterbenden, gebrochenen oder sich reibenden Ästen. Dabei wird auf den Erhalt eines arttypischen Erscheinungsbildes des jeweiligen Baumes geachtet.
Einkürzungen von Kronenteilen oder der gesamten Kronen dienen in erster Linie dem Erhalt der Verkehrssicherheit durch die Reduzierung von Lasten und ungünstigen Hebelarmen, die zum Ausbruch von Kronenteilen führen könnten. Der Umfang der Einkürzung ist von der Baumart und dem Zustand des Baumes bzw. des Baumumfeldes abhängig, soll jedoch nicht mehr als 15% der Kronenausdehnung betragen. Auch hier wird auf den Erhalt eines arttypische Erscheinungsbild des jeweiligen Baumes geachtet.
Bei der Kronenauslichtung werden innerhalb der Krone gezielt Fein- und Schwachäste bzw. überzählige Neuaustriebe entfernt und die Krone damit lichtdurchlässiger gemacht. Durch die verringerte Beschattung können bestimmte Kronenbereiche gefördert werden und sowohl der Baum als auch das Baumumfeld profitieren.
Schadsymptome oder Fehlentwicklungen am Baum können es erforderlich machen, dass ein oder mehrere Kronenteile gesichert werden müssen. Dafür werden Seile oder Gurtbänder verbaut, welche ausbruchgefährdete Kronenteile mit ausreichend tragfähigen verbinden und damit ein Ausbrechen bzw. Herunterfallen z.B. unter Windlast verhindern. Dies hat den Vorteil, dass auf stärkere Schnittmaßnahmen verzichtet werden kann und nicht in die bestehende Vitalität des Baumes eingegriffen wird.
Jedoch kann auch die Kombination aus Kronensicherung und Schnittmaßnahme eine für den Baum sinnvolle Lösung darstellen. Kronensicherungssysteme müssen in regelmäßigen Abständen auf ihren funktionsfähigen Zustand (z.B. hinsichtlich Einschnürungen oder Zustand der Stoffe) überprüft und ggf. erneuert werden. Gerne beraten wir Sie dabei, ob und welche Art der Kronensicherung für Ihren Baum sinnvoll ist und montieren diese fachgerecht.
Stehen Bäume unmittelbar an Verkehrswegen, muss ein Bereich von 4,5 Meter über Straßen sowie 2,5 Meter über Geh- und Radwegen freigehalten werden. Um diesen lichten Raum herzustellen oder zu erhalten, werden in regelmäßigen Abständen Schnitte im Fein- bzw. Schwachastbereich vorgenommen. Selbiges gilt für den Freischnitt von Gebäudefassaden, wobei ein Bereich von 1,5 – 2,5 Meter zwischen Baum und Fassade freigehalten wird. Bei dieser Maßnahme ist ein frühzeitiger Beginn und eine regelmäßige Durchführung besonders wichtig, um späteren groben Schnitten an bereits zu dick gewachsenen Ästen vorzubeugen.
Durch extreme Witterungsereignisse wie Stürme oder starke Schneefälle können selbst gesunde Bäume derart geschädigt werden (z.B. Aufreißen von Gabelungen, Astbrüche), dass Sofortmaßnahmen notwendig sind, um die Sicherheit des Baumes schnellstmöglich wiederherzustellen. Der Umfang der Maßnahme richtet sich in erster Linie nach den Anforderungen der Verkehrssicherheit und kann den gesamten Baum, die Baumkrone oder nur Teile dieser betreffen. Es wird jedoch darauf geachtet, dass der Baum möglichst erhalten und sich die verbleibende Krone langfristig wieder arttypisch entwickeln kann.